Leopold Gnami OH

Bruder
Afrika

Gott beruft uns in seinen Dienst durch äußere Zeichen oder durch Situationen der Angst, die wir um uns herum erleben. Was meine Berufung betrifft, so begann alles im Jahr 1981 im Johann von Gott-Krankenhaus in Tanguiéta.

 

Während der Weihnachtszeit ging ich in dieses Krankenhaus, um einen Neffen zu besuchen. Er war dort eingeliefert worden, weil er durch einen Hundebiss mit Tollwut infiziert worden war. Er war ein sehr schwieriger Fall, ja eigentlich wurde er als aussichtslos betrachtet. Trotzdem bemühten sich die Barmherzigen Brüder und das Krankenhauspersonal mit unglaublicher Aufmerksamkeit und großem Einsatz um ihn.

 

Damals berührte mich das alles sehr, und immer wieder musste ich mir die Frage stellen: „Warum tust nicht auch du Gutes für die Menschen?“

 

Ich überlegte mir das Ganze, und nach einer gewissen Zeit sprach ich mit P. Boulot darüber, einem Angehörigen der Gesellschaft der Missionare von Afrika, die auch „Weiße Väter“ genannt werden. Er war mein geistlicher Begleiter. Ich schilderte ihm meine Sorgen: Erstens war ich erst zwei Jahre zuvor getauft worden, und zweitens hatte mich nach der Taufe die Lektüre der Autobiographie des hl. Augustinus dazu veranlasst, mich Gott zu weihen, wobei ich allerdings das Priesteramt als einzig angemessene Form der Weihe erachtete.

 

Pater Boulot berichtete mir von verschiedenen Formen der Berufung innerhalb der katholischen Kirche und schilderte mir das Leben der Barmherzigen Brüder vom hl. Johannes von Gott. Dann versprach er mir, bei der nächstbesten Gelegenheit mit den Brüdern zu sprechen.

 

Nach meiner Zeit als Postulant wurde ich am 1. Oktober 1983 im Alter von 21 Jahren in Tanguieta zum Noviziat des Hospitalordens vom hl. Johannes von Gott zugelassen. Am 26. Januar 1986 legte ich die Einfache Profess ab.

 

Gottes Ruf an uns entspricht immer einem friedvollen Auftrag, doch um ihn zu erfüllen, muss man sich vorbereiten. So kam es, dass ich die staatliche Ausbildung zum Diplom-Krankenpfleger in Afagnan absolvierte. Nach Erhalt des Diploms legte ich gemeinsam mit Frater Olivier Atoukoté am 8. März 1993 die Feierliche Profess ab.

 

Von 1991 bis 1997 studierte ich in Rom an der Päpstlichen Universität der Salesianer und erlangte im Juni 1997 mein Diplom in Erziehungswissenschaften. Nach meiner Rückkehr nach Afrika wurde ich von 1997 bis 1999 im Noviziat in Agoé-Nyivé zum Novizenmeister ernannt.

 

Im Februar 1999 wurde ich Generaldelegat der Generaldelegatur Benin-Togo, die dem hl. Richard Pampuri geweiht ist. Von 1999 bis 2001 war ich Prior der Kommunität und Leiter des Johann von Gott-Krankenhauses in Agfagnan.

 

Während des Generalkapitels im November 2000 in Granada, Spanien, wurde ich zum Generalrat gewählt, ein Amt, das mir viel Freude gemacht hat, mir aber auch eine große Verantwortung auferlegte.

 

Nach Ende meines Mandats als Generalrat und als Generaldelegat bin ich 2007 in die Kommunität von Afagnan zurückgekehrt, wo ich zum Direktor der Krankenpflegeschule bestellt wurde (2008- 2010). Seit 2010 arbeite ich als Krankenhaus-Direktor.

 

Meine Berufung als Barmherziger Bruder in der Nachfolge Christi und im Stil des hl. Johannes von Gott besteht darin, den Kranken im christlichen Geist zu helfen. Dies bedeutet vor allem, gegenüber jedem Menschen zutiefst menschlich zu sein, vor allem jedoch gegenüber jenen, die in Not sind; die Hunger haben, leiden oder krank sind.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

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